Sichtbeton

Technologien und Beratung für den Betonbau - B.T. innovation

Sichtbeton – Herstellung und Nachbehandlung

Schalung von Sichtbeton

Entscheidend für die Struktur einer Sichtbetonoberfläche ist die Schalung. Durch Verwendung unterschiedlicher Schalungen lassen sich interessante Effekte erzielen, da jede Schalungsart eine individuelle Oberfläche hervorruft.

Im modernen Schalungsbau werden vorrangig Systemschalungen bzw. Schalungen eingesetzt, die überwiegend aus Systemteilen bestehen. Die verschiedenen Schalungsarten lassen sich je nach Verwendung unterteilen. (z.B. Schalungssysteme für Wände, Decken, Säulen und 3D-Freiformflächen)

Entscheidend für die Struktur einer Sichtbetonoberfläche ist die Betonschalung. Durch Verwendung unterschiedlicher Schalungen lassen sich interessante Effekte erzielen, da jede Schalungsart eine individuelle Oberfläche hervorruft. Im modernen Schalungsbau werden vorrangig Systemschalungen bzw. Schalungen eingesetzt, die überwiegend aus Systemteilen bestehen. Die verschiedenen Schalungsarten lassen sich je nach Verwendung unterteilen. (z.B. Schalungssysteme für Wände, Decken, Säulen und 3D-Freiformflächen)

Schalungssysteme für Wände

  • Rahmenschalung
  • Trägerschalung
  • Rundschalung

Schalungssysteme für Decken

  • Träger-Deckenschalung
  • Paneel-Deckenschalung
  • Trägerrost-Deckenschalung
  • Großflächenschalung

Unter Sichtbeton versteht man die sichtbaren Betonflächen, die hinsichtlich ihres Aussehens bestimmte Anforderungen erfüllen und gestalterische Funktionen übernehmen. Hierbei wird gezielt die Struktur einer speziellen Schalungshaut widergespiegelt.

Aufgrund seiner Fließfähigkeit und Feinheit kann der Beton die Geometrie und Oberfläche der verwendeten Schalungskonstruktion besonders gut abbilden. Durch diese Gestaltungfähigkeit des Frischbetons lassen sich mit Hilfe entsprechender Schalungselemente und Schalungstechnik beliebige Formen herstellen.

Sichtbeton hat sich eben aufgrund seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten zu einem der wichtigsten Gestaltungsmittel der modernen Architektur entwickelt und wird für die Gestaltung fast aller Bauaufgaben eingesetzt.

In dem DBV Merkblatt Sichtbeton werden 4 Sichtbetonklassen und die damit verbundenen Anforderungskriterien festgelegt. Das Ergebnis hieraus ist ein klar definierter Anspruch hinsichtlich der Textur (Ergebnis der verwendeten Schalhaut), der Grob- oder Feinporigkeit, der Gleichheit des Farbtons, der Qualität der Arbeitsfugen, der Ebenheit der Sichtbetonfläche sowie der Erstellung von musterhaften Flächen. Auftraggeber, Architekten sowie Planer können sich mithilfe dieser Übersicht leichter verständigen und sich objektiv über die Qualität des Sichtbetons verständigen. Es ist zu empfehlen, eine detaillierte Leistungsbeschreibung auf der Grundlage dieses Merkblattes auszuschreiben, damit spätere Unstimmigkeiten keine Chance haben.

Die Zusammensetzung der Ausgangsstoffe des Betons sollte eine sehr gute Verarbeitbarkeit gewährleisten. Um optimale Sichtbetonoberflächen zu erreichen, müssen verschiedene Kriterien beachtet werden. Als Erstes sollte die Betonmischung einen hohen Mörtel- und Zementgehalt (≥ 300 kg/m³) aufweisen. Der dazugehörige w/z-Wert (Wasser/Zement-Wert) darf höchstens 0,55 betragen und gegebenenfalls durch ein Fließmittel ergänzt werden. Aufgrund der möglichen Farbbeeinflussung sollte kein Restwasser und Restbeton verwendet werden.

Speziell bei der Arbeit an zusammenhängenden Bauteilabschnitten muss die Betonzusammensetzung so konstant wie möglich bleiben. Bereits geringe Dosierungsschwankungen können zu sichtbaren Helligkeitsunterschieden führen. Daher sollten das Lieferwerk oder die Betonrezeptur niemals gewechselt werden. Um einen kontinuierlichen Arbeitsvorgang am Betonmischer zu gewährleisten, sollten die Transportzeiten möglichst kurz und gleichbleibend koordiniert werden.

Wichtig für den optimalen Sichtbeton

  • keine Entmischung
  • keine Wasserabsonderung
  • gute Verarbeitbarkeit
  • angemessene Konsistenz

Bestimmte Einflussfaktoren erschweren optimale Sichtbetonqualitäten und müssen bei der Planung mit bedacht werden, wie z.B. die klimatischen Verhältnisse. Umweltbedingungen wie Niederschlag, Temperatur, Wind oder Sonneneinstrahlung beeinträchtigen die Arbeit unter freiem Himmel. Beispielsweise sind Betonoberflächen, die unter kälteren bzw. feuchteren Bedingungen hergestellt werden, dunkler und fleckiger als Betone, die in den warmen bzw. trockenen Monaten hergestellt werden (siehe Beton abdichten).

Im Vorfeld der Bauausführung sollten alle beeinflussbaren Parameter berücksichtigt und dementsprechend präventive Maßnahmen ergriffen werden, um die Unwägbarkeiten auf ein minimales Restrisiko zu beschränken. Eine mögliche Alternative bieten im Fertigteilwerk vorgefertigten Betonfertigteile. Aufgrund der gleichbleibenden Herstellungsbedingungen und der Witterungsunabhängigkeit bietet die Produktion im Fertigteilwerk eine gute Voraussetzung für eine gleichmäßige Oberflächenqualität des Betons.

Bei der Wahl der Schalhaut bietet sich eine große Auswahl an Gestaltungsvarianten für die Struktur der Betonoberfläche. Letztendlich bildet die Oberfläche das Spiegelbild der Schalung und übernimmt sämtliche Formen und Abdrücke sowie entsprechend auch Fehlstellen, Kratzer und Nagellöcher.

Durch das Einlegen von Matrizen (Kautschuk- oder Gummieinlagen) kann jede gewünschte Betonoberfläche hergestellt werden. Sie bewirken einen gleichmäßigen Farbton, sowie eine Verminderung von Lunker, Poren und Marmorierungen. Bei der Brettschalung ist das Saugverhalten der Schalhaut entscheidend. Man unterscheidet zwischen saugender und nicht saugender Schalhaut.

Saugende Schalhaut

  • wird nach mehreren Einsätzen heller
  • sehr starkes Saugvermögen
  • wenig Poren
  • gleichmäßige Farbgebung
  • dunklere Betonfarbe
  • einfache Herstellung

Nicht saugende Schalhaut

  • nahezu glatte Oberflächen
  • helle Betonoberflächen
  • Gefahr von Marmorierungen und Porenbildung
  • Farbunterschiede nicht vermeidbar
  • Schalung verlangt sehr sorgfältigen Umgang

Die Auswahl des Trennmittels

Bei der Auswahl der Betontrennmittel liegt das Augenmerk auf dem Zusammenspiel von Schalung und Beton. Es gibt verschiedene Trennmitteltypen. Einerseits lösemittelhaltige oder –freie Trennmittel auf Mineralölbasis sowie Öl-in-Wasser-Emulsionen. In der Regel werden die besten Ergebnisse erzielt, wenn das Trennmittel so sparsam wie möglich eingesetzt wird und das überschüssige Trennmittel sorgfältig entfernt wird.

Funktionen des Trennmittels

  • optimales lösender Schalung vom Beton
  • einwandfreie Abformung der Schalhautoberfläche
  • Konservierung und Schonung des Schalmaterials
  • Verhinderung von Fleckenbildung und Marmorierungen
  • Begünstigung des Aufsteigens der Luftblasen
  • keine Beeinträchtigung der Haftung von Anstrichen, Putzen, Klebern usw.

Nach der Erhärtung des Bauteils kann die Schalung entfernt werden und es bieten sich zahlreiche Verfahren zur nachträglichen Bearbeitung der Betonoberfläche an.

  • Feinwaschen / Grobwaschen
  • Absäuern
  • Hochdruckwasserstrahlen
  • Sandstrahlen
  • Flammstrahlen
  • Schleifen und Polieren
  • Stocken
  • Splitzen
  • Bossieren
  • Scharrieren

Ein weiteres Gestaltungselement für Betonoberflächen ist die Farbgebung. Dabei wird üblicherweise Weißzement gemischt, der durch Zugabe von Pigmenten in allen Farbklassen eingefärbt werden kann. Im Gegensatz dazu wirken eingefärbte Betone aus Grauzementen nicht so klar und leuchtend.

Bei einer „Referenzfläche“ handelt es sich um eine Erprobungsfläche, mittels welcher die Vereinbarung über die Beschaffenheit der Oberfläche als verbindliche Qualität für eine spätere Abnahme getroffen wird. Der spätere Sichtbeton muss sich in puncto Porenbildung sowie Farbgleichheit und Ebenmäßigkeit im Schalhautbereich der Stöße, wie Grate und Versatz, beweisen können.

Bereits ab Sichtbetonklasse SB 2 wird das Anlegen einer oder mehrerer Erprobungsflächen empfohlen. Auf diese Weise lässt sich der erforderliche Aufwand feststellen und Arbeitsabläufe optimieren. Außerdem kann man diese Flächen zur Personaleinweisung nutzen (siehe Betonsanierung).

Die goldene Regel lautet: Je kürzer der Beton in der Schalung liegt, umso besser wird die Betonoberfläche! Aber auch hier gibt es festgeschriebene Normen bezüglich der Nachbehandlungsdauer.

Man sollte die Betonfläche nach der Entschalung vor Feuchtigkeit schützen, da der frühe Kontakt mit Wasser zu Ausblühungen (Kalkausscheidungen) führen kann. Daher sollte man eine Entschalung an Regentagen dringend vermeiden. Es empfiehlt sich, die Betonoberfläche nach der Entschalung durch eine Folie zu schützen. Um dunkle Stellen an der Oberfläche zu vermeiden, darf kein direkter Kontakt zwischen Folie und Beton bestehen.

Doch selbst bei optimaler Vorbereitung und unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren ist eine absolut tadellose Betonoberfläche nicht herstellbar. Es gibt verschiedene Faktoren, die man weder vorhersehen noch beeinflussen kann.

Technisch nicht einwandfrei herstellbar sind:

  • gleichmäßiger Farbton aller Ansichtsflächen
  • porenfreie Ansichtsflächen
  • gleichmäßige Porenstruktur
  • ausblühungsfreie Ansichtsflächen
  • scharfe Kanten ohne kleinere Abbrüche und Ausblutungen

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